|
Jäher Aufbruch
mit autistischer Gelassenheit in`s Wochenende. Von den weniger in Anspruch genommenen Unternehmern am Buffet isst keiner Fett. Alte unter sich benutzen "wir"
Jüngere stehen auf "ich und Bürste", heute Haarstil während der Vernissage in der Galerie.
Siehe da liegt eine Installation von beinweiß sich lümmelnden Madonnen aus armiertem Käse in Symbiose mit Geplündertem aus Bagdad.
Weiter links, im imitierten Papp-Tomographen (Kunde / Patient aus Plexiglas) erscheint das Darmbild als ein Laich fressender Aal. Am zweiten Schirm plaudern Krankenschwestern und Wissenschaftler. Sie erinnern sich an Ferientage tauchend
im norwegischen Sonjefjord, nackt mit Schnorchel, im wasserdichten Kopfhörer zuerst Jazz, dann ein Bericht vom Klonen
Oligomkleotide
Teile von Genen
werden wieder Schaf
In einer Laune
unzuverlässig
das Wort Zucker. Es klebt an der Zunge. Steigerung im Blätterteig,
Zähne knirschen.
Bahnhof Zoo: hier auch Tier zu sein genießen, mit Wurst und Knacklaut; die heiße Platzwunde grau-violett
ja nein doch Pille gefährlich die blauen Augen der Apothekerin
nach jahrelangem Briefverkehr schließlich die gestempelte Blaue Mauritius in Händen.
Nicht ins Album einkleben, zu empfindlich. Der Marke Zahnung mit der Fingerkuppe rundum nachspüren. Ihr Ruherecht nach weiter Reise. Der Stolz im Pfeifton des Prüfenden
Astloch Eule
huhuh hu huhu
heute eine Maus
Sich Rechtfertigen
das wollen diese Kinder am Steuer des Leihwagens
auf dem Beifahrersitz Stellengesuche
heute ihr Konzept aus Spitzenbluse, unbedecktem Nabel, Zahnspange mit Brillanten
und steingewaschenen Jeans; vorbei am Fußgängerübergang zur Kirche. An Oblate erinnert ein Verkehrsschild
dann Auffahrunglück. Die Folgen hat sich Beschuldigter ungenau vorgestellt
so als etwas das mal vorkommt
Beichtvater heiratet im Hof bei den Dornenbüschen Rosmarie
Einladendes
vom noch unbeschriebenen Blatt. Die leere Seite sollte sich bei uns nie einsam fühlen. Wozu sie sich einlässt, das wird sie werden. Eine Feuersbrunst, in die sich das Blatt eingeschlossen sehen kann, züngelt schon durch`s Wasserzeichen. Noch nicht konzentriert auf eine bestimmte Erwartung hin ist das Papier glatt, von keiner Eintragung gestört; aber über dem Tisch nähert sich, aus einem Ärmel herausragend, Blei in Zedernholz. Die offene Jacke über dem Manuskript erscheint wie die Bühne hinter einer Souffleuse; von dort aus, halb im Dunkel, treten die Konflikte später
ans Licht
der Schreibende ermittelt, ob Tagewerk sich so gestalten könne wie die Arbeit der Gezeiten, wenn periodisch Mondschein und Seeantlitz Wasserspiegel werden
noch im Tod die hohen Augenbrauen Wellenkamm und Reiter
in den Prielen des Wattenmeers stellen wir unsere nackten Füße mitten zwischen Krabben. Kein Krebs klammert. Was hier nicht alles zusammenspült, sich begleitet, Schlamm wird und nach Paarung sucht. Muscheln navigieren um unsere Knöchel.
Wir werden Anlass zu wässrigen Turbulenzen. Es kitzelt – "Huh" rufen die Kinder.
Von einem Elternteil kommt das viel gedehntere "Ah"
Ebbe Glucksen frischer Spur Blasen in unserm Mund
das Loch des Sandwurms
lange verschlossen kurz offen
Quantum-Mythos
Wir wandeln durch die Seiten einer geheiligten Schrift wie durch ein Zeughaus, in dem die von einem Gott Abhängigen paradieren als hätten sie das Zeug sich zu Hause zu glauben.
Eingangs wäre eine Brille zu leihen, die den Lesern erlaubt, die Gestalten wie enthüllt
zu empfinden und ausgezogen über eine Kreuzung hinweg in wenig verwaltetes Gelände.
Jetzt sehen wir ihnen nach, mischen uns gewissermaßen in ihr quantum-mythologisches Verschlungensein, darin sich die Geschilderten sowohl noch im Buch als gleichzeitig
mit Lesern auf Reise innerhalb eines neuen Bewusstseins bewegen
schweres Quark Kaskade B die Jüngste ihr Tunnel-blind date
Federleicht
und durchsichtig ist Chintz; leicht zu öffnende Knöpfe werden durch Abwarten
nicht beeinträchtigt
die Schere in der Hand der Schneiderin will dem Stoff in seiner Teilbarkeit
Genugtuung gewähren, es von Schelte freihalten, dem Material Lippen einfügen
die schweigen bis eine verdrückte Falte sich das Wort nimmt
nun braucht das Wort unzertrennlich nicht mehr betont werden. Allein die Sprünge zwischen dem Gesagten geleiten die Leser zu sich selbst, lassen sie einfügen
was ihnen lieb geworden ist, einerseits - andererseits werden Hoffnungen
mit Blick auf eine ungetrübte Zukunft hin mehr zermürbt
jetzt mögen wir es in einen beinahe alles auflösenden Regenschauer herauszutreten, stellen uns die Anzahl der Tropfen vor die den Boden nähren, multiplizieren sie
mit der Unzahl der Sterne, ziehen daraus die Wurzel und lenken den Blick auf eines
der möglichen Ergebnisse: die Moorrübe
nur zufällig, nach dem Bad, rutscht er in ihre Schuhe mit erhöhtem Absatz.
Die Waden spannen sich. An seiner Wirbelsäule bildet sich Kriechstrom
so dass den Lenden ein Gesetz aufgezwungen wird und der Brust, jetzt voll beatmet,
es leichter fällt Kopflosigkeit zu balancieren
mit der Kirsche
nicht mehr auf der Zunge
windet sich der Kern
|
|